Montag, 24. Juli 2017

Rezension: Fangirl


Endlich ist es soweit - Der erfolgreiche Roman Fangirl von Rainbow Rowell erscheint nun auch endlich bei uns in Deutschland! Ich habe diesen Titel vor nicht allzu langer Zeit bereits auf Englisch gelesen, aber als die deutsche Ausgabe bei mir ankam, habe ich sie natürlich gleich verschlungen. Wie mir der Roman gefallen hat und ob Rainbow Rowell weiß, was Fangirls wollen, erfahrt ihr in meiner heutigen Rezension.



WORUM GEHT ES?

Die Zwillinge Cath und Wren haben bisher nichts ohne die jeweils andere erlebt. Alles, was sie machen, machen sie gemeinsam. Bis Wren auf die Idee kommt, am College alles anders zu machen. Sie zieht eine fremde Zimmergenossin und wilde Partys ihrer Zwillingsschwester vor. Etwas, womit Cath nur sehr schwer zurecht kommt. Deshalb flüchtet sie sich einmal mehr in die Welt ihrer Fanfictions, die sie über die beliebte Simon Snow-Buchreihe schreibt.
Aber auch Cath lernt auf dem College andere Menschen kennen, die sie eigentlich gut leiden kann und schon bald muss sie sich entscheiden, ob sie sich weiterhin in ihre fiktionale Welt zurückziehen will oder nicht vielleicht doch den Menschen in ihrem Leben eine Chance gibt, statt sie nur von sich wegzuschieben.


REZENSION

Für diesen Roman hätte sich die Autorin Rainbow Rowell wohl keinen besseren Titel aussuchen können. Fangirl passt ganz wunderbar zum Roman und noch besser zur Protagonistin Cath. Meiner Meinung nach hat die Autorin den Geist eines Fangirls wirklich gut eingefangen. Ich konnte mich dort auf jeden Fall wiederfinden und auch Caths Liebe für Simon Snow nachvollziehen. Das heißt aber nicht, dass der Roman nur etwas für Fangirls ist, auch Fanboys können sich sicherlich für die Geschichte begeistern!

Schön finde ich vor allem das Cover des Romans. Es ist zwar schlicht, eine Zeichnung von Cath, wie sie mit ihrem Laptop auf dem Bett Fanfiction schreibt und im Hintergrund ein Poster von Simon Snow, aber dafür sehr aussagekräftig. In Bezug auf den Titel trifft das Cover wirklich Nagel auf den Kopf.

Eines der großen Themen im Roman ist Fanfiction. Etwas, womit vielleicht nicht jeder etwas anfangen kann, für Cath ist es aber ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Auch als Leser bekommen wir einen Einblick in das, was Cath alleine oder mit ihrer Zwillingsschwester zusammen geschrieben hat. Nicht nur, dass es am Ende eines jeden Kapitels Textauszüge aus den Fanfictions gibt, auch in den Kapiteln selbst liest Cath etwas aus ihrer Geschichten vor. Mir hätten die Auszüge ganz am Ende allerdings total gereicht, denn mittendrin waren die Passagen leider so lang, dass ich teilweise vergessen habe, was vorher nochmal passiert war. Das war doch etwas mühselig, weil die Kapitel dadurch doch sehr in Länge gezogen wurden.

Mit Simon Snow hat die Autorin ein eigenes Fandom geschaffen, das, wie sie verriet, eine Hommage an die Harry Potter-Reihe sein soll. Ich finde, dies ist ihr gut gelungen, auch wenn mir die Parallelen manchmal doch zu stark waren. Allerdings hat mich Rainbow Rowell auch sehr neugierig auf Simon gemacht. Die Textpassagen aus den Simon Snow-Büchern, die manchmal ebenfalls am Ende eines Kapitels auftauchten, waren wirklich interessant. Auch im Roman selbst erfährt man einiges über die fiktive Buchreihe und ich verstand immer besser, weshalb Simon die Autorin irgendwann nicht mehr losgelassen hat.

Neben der Fanfiction geht es in dem Roman auch um Themen wie familiäre Probleme, Liebe, Vertrauen, aber auch um Freundschaften, Hoffnungen und Träume. Etwas, womit sich Cath sehr schwer tut, denn sie ist ein etwas komplizierter Charakter. Ich denke, dass einige deshalb vielleicht Schwierigkeiten mit ihr haben werden, ich dagegen habe Cath sehr gemocht. Sie ist nämlich wirklich eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, kein glatter Charakter und das macht sie in meinen Augen sehr spannend. Zudem hat die Autorin auch gut und nachvollziehbar begründet, wieso Cath nun mal so ist, wie sie eben ist.
Ihre Zwillingsschwester Wren dagegen mochte ich überhaupt nicht. Ihre ignorante und unverantwortliche Art ging mir sehr auf die Nerven. Vor allem dann, als sie dadurch wirklich in eine schlimme Lage kam und daraus absolut nichts gelernt hat, sondern einfach darüber hinwegsehen und so weitermachen wollte. Für mich hatten die Zwillinge auch bloß in den erzählten Episoden aus der Vergangenheit eine Dynamik. Alles, was in der Gegenwart spielte, wirkte irgendwie aufgesetzt.

Dafür fand ich aber andere Charaktere wie Reagan und Levi total super, weil beide nochmal ganz anders waren als Cath oder Wren und deshalb auch oft frischen Wind in die eine oder andere Szene gebracht haben. Durch die beiden merkt man auch ganz besonders, welche Entwicklung Cath durchmacht, denn sie locken sie aus ihrem Schneckenhaus hervor.

Fangirl ist also nicht nur ein Roman, der sich ums Fan sein an sich dreht. Es geht auch ums Erwachsenwerden und um die Probleme, die damit einhergehen. Der Roman ist also nicht nur etwas für Fangirls und Fanboys, sondern für jedermann! Es ist ein Jugendbuch, das gut unterhält und mich vor allem auch sehr neugierig auf Simon Snow macht!



FAZIT

Im Großen und Ganzen hat mir Fangirl wirklich gut gefallen. Rainbow Rowell hat es ziemlich gut interpretiert, wie es ist ein Fangirl zu sein. Ich habe mich jedenfalls von ihr verstanden gefühlt und ich denke, es wird vielen Fanboys und Fangirls ebenfalls so gehen. Allerdings gab es auch ein, zwei Dinge, die mir nicht so gefallen haben, weshalb eine Bewertung von vier von fünf Kreuzen durchaus gerechtfertigt ist.




BUCHDETAILS

Titel: Fangirl
Autor: Rainbow Rowell
Übersetzung: Brigitte Jakobeit
Verlag: Hanser Verlag
Preis: 18,00€
Sonstiges: Hardcover, 480 Seiten


Die Buchdetails sind der Webseite von Hanser entnommen.
Vielen Dank an vorablesen.de für das Rezensionsexemplar!

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